In der heutigen Plenarsitzung wurde der Antrag der Fraktionen CDU, BÜNDNISGRÜNE und SPD „Attraktivität der Jugendleiterausbildung erhöhen“ beschlossen. Mit dem Antrag wird die Staatsregierung aufgefordert, zu prüfen, wie die Jugendleiter-Card (JuLeiCa) fortentwickelt und attraktiver ausgestaltet werden kann.
Die JuLeiCa ist der bundesweit einheitliche Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Jugendarbeit. Die Aus- und Weiterbildung wird in Sachsen zukünftig beitragsfrei sein.
Dieser Antrag ist rein finanziell betrachtet ein kleiner Baustein im Landeshaushalt, aber er ist ein weiterer Schritt hin zu mehr Respekt und Anerkennung vor ehrenamtlicher Arbeit. Sachsen ist noch eines der wenigen Bundesländer, in denen für die Jugendleiter-Ausbildung ein Teilnehmerbeitrag erhoben wird. Mit unserem Antrag wollen wir das ändern. Damit wird der Einstieg ins Ehrenamt kostenfrei und eine Barriere abgebaut. Mit dem gestern beschlossenen Haushalt ermöglichen wir zusätzlich, dass die regelmäßig notwendigen Wiederholungsschulungen und die Ausbildung der Ausbilder ohne Teilnahmegebühren möglich ist.
Für Kinder und Jugendliche bieten Ferienmaßnahmen und Wochenendcamps die Möglichkeit, sich in einem neuen, aber geschützten Rahmen auszuprobieren. Sie lernen in außerschulischen Kontexten ungezwungen, sich selbst zu organisieren, Konflikte zu lösen und ein Miteinander zu gestalten, Verantwortung zu übernehmen, ihren Platz in einem Team zu finden. Das alles geht nur, weil motivierte Freiwillige Verantwortung übernehmen, die Gruppe zusammenhalten, den Tag strukturieren oder bei Kummer trösten. Wer sich ab und an mit den Trägern unterhält, weiß, dass es jedes Jahr schwerer fällt, ausreichend Engagierte zu finden, die ihr Wochenende oder ihren Jahresurlaub mit unseren Kids verbringen statt im eigenen Urlaub einfach nur die Füße hochzulegen. Damit Ferienlager, Rüstzeiten und Camps für Sport, Jugendfeuerwehr und Naturfreunde auch weiterhin Bestand haben und in dieser hohen Qualität fortgeführt werden können, braucht es die maximale Unterstützung jener Ehrenamtlichen und Träger.
Mit der Jugendleitercard hat sich in den letzten Jahren ein einheitlicher Standard für die Ausbildung von Jugendgruppenleiter*innen etabliert – und zwar bundesweit. Es braucht starke Strukturen in Sachsen, die das leisten können und auch die finanziellen Möglichkeiten haben, die intensiven Fortbildungsformate überhaupt anzubieten. Wir brauchen mehr gut ausgebildete Gruppenleiter*innen, die sich der Aufgabe gewachsen fühlen andere zu qualifizieren“, so Kuhfuß abschließend.
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