Wir erleben seit Wochen rasant steigende Infektionszahlen, Menschen die erkranken und/oder durch Quarantänen ausfallen, Heimbewohner:innen die kaum noch Besuch empfangen können und überlastete Intensivstationen. Neue Virusmutationen stellen uns dabei vor immer neue Herausforderungen.
Ein „Weiter so“ beim Thema Impfen in Sachsen ist für mich nicht vorstellbar. Die geringe Impfquote in Sachsen belastet alle die geimpft sind, die sich nicht impfen können (Kinder) und alle die Lockdown, Wellenbrecher und Co. erleben.
Gegenüber den erwartbaren Folgen bei weiterhin geringer Impfquote halte ich eine Impfpflicht für unumgänglich. Die Folgen weiterer Einschränkungen für Kinder und Jugendliche, für Menschen die in Einrichtungen leben, für unser kulturelles und wirtschaftliches Zusammenleben sind nicht zu überschauen.
Eine Impfpflicht ist für mich zeitlich dann ein geeignetes Mittel, wenn wir allen Sächs:innen ausreichend Impfangebote zur Verfügung stellen können. Kindern und ihren Eltern, Jugendlichen und Menschen mit gesundheitlichen Bedenken sollte dabei neben dem Impfangebot auch der Raum für Information und Aufklärung gegeben werden.
Die Impfpflicht dient dabei als Leitplanke, die allen Orientierung bietet. Diese Leitplanke wird nicht alle Sächs:innen erreichen. Das kann und sollte aber kein Grund sein, dass sich nicht möglichst alle Menschen impfen lassen, die dazu gesundheitlich in der Lage sind.
Es wird immer Ausnahmen geben. Ausnahmen für die diejenigen, die gesundheitlich keine Impfung bekommen können, die aufgrund einer Schwangerschaft Bedenken haben oder für Kinder, deren Eltern keinem Eingriff zustimmen.
Ich sehe eine zeitliche Befristung der Impfpflicht als sinnvoll an, um sowohl auf epidemiologische Bedarfe reagieren zu können und auch immer wieder nach milderen Mitteln zu suchen.