Gemeinsam mit Susanne Schaper, meiner Kollegin der Fraktion DIE LINKE im Landtag und Stadtrat, habe ich in den Tagen nach dem russischen Angriffskrieg Hilfe für die Ukraine organisiert.
Durch unmittelbare Berichte hatten wir eine gute Kenntnis über den aktuellen Bedarf und konnten zielgerichtet Spenden für die Aufnahmeeinrichtungen in Grenzstadt Zamość sammeln. Neben Hygienematerial und Unterwäsche brachten wir eine große Lieferung an Bettwäsche, Handtüchern, Waschmittel und Schlafsäcken für ein Kinderheim in der Ukraine (Lwiw). Wir wollten in dieser schlimmen Situation nicht untätig rumsitzen und haben direkt angepackt, um Soforthilfe und vor allem sichere Fluchtwege zu organisieren.
Wir sind allen sehr dankbar, die ehrenamtlich mitgeholfen oder uns Sachen vorbeigebracht haben.
Bereits in den ersten Tagen organisierten wir zwei kleine Transporte. Dabei ist klargeworden, dass es sehr kurzfristig mehr Unterstützung braucht. Deshalb startete eine Woche nach Kriegsbeginn ein größerer Konvoi von Chemnitzer:innen, um dringend benötige Materialien an die polnisch/ukrainische Grenze zu bringen.
Mit einem großen Reisebus und 10 Personentransportern standen auf dem auf dem Weg zurück etwa 100 sichere Plätze zum Transfer nach Chemnitz zur Verfügung. Besonders Frauen mit kleinen Kindern, Menschen mit Behinderung und ältere Personen konnten wir eine sichere und schnelle Möglichkeit bieten, um nach Chemnitz zu kommen. Sie sind erschöpft, zum Teil auch krank und brauchen schnell Hilfe. Einen herzlichen Dank möchten wir an das Netzwerk für Integration und Zukunft, das SFZ Förderzentrum gGmbH , an Human Aid Collective Chemnitz, den AG Ukraine-Chemnitz-Europa e.V. , die Chemnitzer Abgeordneten Kolleg*innen Hanka Kliese, MdL (SPD) und Ines Saborowski, MdL (CDU) sowie insbesondere auch an den Oberbürgermeister von Chemnitz, Sven Schulze – Chemnitz, für die Unterstützung unserer Aktion. Ein dickes Dankeschön auch an die vielen Spender:innen und Unterstützer:innen der Aktionen.
Es war überwältigend und erschütternd.
25 Menschen überwiegend aus Chemnitz haben uns beide begleitet und sind am mit 11 Kleinbussen mit bestelltem Material für ein riesiges ukrainisches Kinderheim und Soforthilfe in den Osten Polens aufgebrochen. Vor Ort gingen die Güter sofort über die Grenze und wir sind mit über 90 Frauen und Kindern zurück nach Chemnitz gefahren.
Ganz herzlichen Dank an REGIOBUS Mittelsachsen GmbH und Stadt Chemnitz für die Unterstützung mit einem zusätzlichen Reisebus. Erschüttert von der Angst und der Traurigkeit vor Ort, überwältigt von dem, was die polnische Zivilgesellschaft leistet, überwältigt von der Unterstützung in den 48 Stunden der Konvoi-Vorbereitung sagen wir Danke! Auch wenn das nicht genug erscheint. Die geflüchteten Menschen, viele davon sehr kleine Kinder, sind in der Obhut der Stadt Chemnitz und der Tabakstanne Thalheim der KINDERVEREINIGUNG Chemnitz e.V. Sie werden bekocht vom SFZ Förderzentrum gGmbH und supportet von Helfern.
Wir sagen voller Demut DANKE an alle, die das ermöglicht und unterstützt haben. Wir können unsere Gefühle und Eindrücke fast nicht in Worte fassen.
PS: Die Situation wird sich weiter zuspitzen und Hilfe weiter notwendig sein. Spendet Kleidung, unterstützt die Menschen, die ankommen und stärkt die, die vor Ort aktiv sind. Es wird JEDE:R gebraucht. Die Logistik vor Ort ist eine Herausforderung und individuelle Hilfe macht keinen Sinn mehr. Individuelle Abholung wird strikt unterbunden, um Menschenhandel zu verhindern. Wir werden weiter bereitstehen, um das Kinderheim zu unterstützen. Und unser Fokus in den folgenden Wochen wird sich besonders auf die Menschen richten, die sich nicht selbst helfen können. Also z.B. Menschen mit Behinderungen und Waisenkinder.
Susanne Schaper und Kathleen Kuhfuß