Die Infektionszahlen steigen aktuell wieder an und die Zahlen der Personalausfälle durch Infektion oder Quarantäne haben ebenfalls eine steigende Tendenz. Für den Herbst und Winter befürchten Expert:innen eine weitere Corona-Welle.
Der Expert:innenenrat der Bundesregierung skizzierte zuletzt drei mögliche Szenarien:
- Mit noch milderer Corona-Variante,
- mit einer Omikron-Welle wie im Frühjahr oder
- mit fortgeschrittener Mutation, die auch wieder schwerere Krankheitsverläufe auslöst.
Die Infektion mit dem Corona-Virus wird erneut Auswirkungen auf Kliniken, auf Risikogruppen und auf den gesamten Alltag haben. Mehrfachinfektionen sind möglich und die Zahl der Betroffenen, die an Long-Covid leiden wird zunehmen.
Daher sollten die Basismaßnahmen – das Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen, Abstandsgebot also die AHA-Regeln – in ganz Deutschland grundsätzlich gelten.
Um dem Arbeitsschutz Rechnung zu tragen, müssen kurze Maskenpausen in Schule und bei körperlich anstrengender Arbeit im dritten Coronajahr in den Schul- und Arbeitsalltag integriert werden.
Eine weitere Herausforderung ist es in Anbetracht der Impfmüdigkeit in Sachsen unsere Impflücke zu schließen und für Auffrischimpfungen gegen Corona und auch für die Grippeschutz-Impfung zu motivieren. Hier setzen wir auf eine öffentliche Kampagne in Fernsehen, Tageszeitungen und die direkte Ansprache in Kommunen, auf Arbeit und im Verein. Es braucht eine enge Kooperation mit den Betreibern der Alten- und Pflegeheime sowie der Eingliederungshilfe um unsere vulnerablen Personengruppen mit den Auffrischimpfungen zum Corona- und Grippeschutz zu erreichen. Die regionale Versorgung und Ansprache bei Haus- und Fachärzten, in Apotheken und kommunalen Impfstützpunkten muss hier sichergestellt sein. Zusätzlich sollte pro Landkreis mindestens ein mobiles Impfteam zum Einsatz kommen, damit flexibel und dezentral auf Impf- und Beratungsnachfrage reagiert werden kann. Auf diese guten Erfahrungen mit den Impfteams sollte in Vorbereitung auf den Herbst nicht verzichtet werden. Krankenhäuser haben zum Teil schon im letzten Jahr aktiv für das Impfen geworben und umfängliche Angebote gemacht, dieses Angebot sollte an allen sächsischen Kliniken möglich sein. Die Impfung muss als regulärer Gesundheitsschutz gegen Grippe und Corona begriffen werden.
Für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Pandemie sind Bürgertests unerlässlich. Hierfür sind erreichbare Angebote von großer Bedeutung. Die Bürger*innen sollen sich weiterhin bei Symptomen und Verdacht auf eine Infektion testen können, um Infektionsketten zu unterbinden. Hier liegt eine große Verantwortung bei den Landräten und der kommunalen Ebene, die für die Bevölkerung erreichbaren Testangebote sicherzustellen. So könnten z.B. Räume kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, damit Testanbieter ihr Angebot regional verfügbar halten, auch dort wo es privatwirtschaftlich nicht attraktiv ist.
Der Schutz unserer Kinder und Jugendlichen hat oberste Priorität, d.h. aus den Erfahrungen der vorangegangenen Wellen wissen wir, dass wir alle Angebote für Kinder und Jugendliche offenhalten wollen, dies muss ggf. mit den bereits bewährten Test- und Hygienekonzepten erfolgen. Ziel muss sein, Belastungen durch die Pandemie von Familien, Kindern und Jugendlichen abzuwenden.
Bereits jetzt merken wir, dass Personalausfälle aufgrund einer Corona-Infektion oder durch Quarantäne trotz des Sommers zunehmen. Wie z.B. hier im Klinikum Chemnitz (LINK). Diese Situation wird sich im Herbst und Winter zuspitzen.
Mit redundanten Teams, Krisenplänen, Hygienekonzepten oder dort wo möglich Homeoffice, haben viele Arbeitgeber Erfahrungen gesammelt. Diese müssen jetzt im Sommer für einen ggf. 3. Corona-Herbst vorbereitet werden.
Das Hoffen, dass es kein weiterer Herbst und Winter wird mit einer…
- hohen Übersterblichkeit,
- vielen Begleiterkrankungen
- Ausfällen an Dienstleistungen und Angeboten,
- Einschränkungen im Bereich Kultur und Freizeit und
- eine enorme Belastung all derer, die für uns in Pflege, Gesundheit oder öffentlicher Dienstleistung tätig sind
können wir unterstützen durch:
- FFP-2 Maske in Innenräumen tragen
- Hygienekonzepte
- Schließen der Impflücken
- Einhalten der AHA-Regeln