Kliniken in Not – was wir tun müssen!

Inflation und Energiekrise treffen auch unsere Krankenhäuser

Herausforderungen:

  • enorm steigende Energiekosten
  • Sachkostensteigerungen aufgrund der Inflation für Lebensmittel, Material, Instandhaltungen etc.
  • Pandemiebedingter Rückgang der Krankenhausfallzahlen
  • ausgeprägter Fachkräftemangel

Unser kurzfristige Ziel ist es, Sicherheit auch in Krisenzeiten für Kliniken und Patient:innen zu garantieren. Deshalb wir derzeit zwischen Land und Bund um eine gute Lösung gerungen. Dies könnte beispielsweise sein:

  • befristeter „Energiekostenschutzschirm“
  • Ausgleich der Sachkostensteigerungen als „Inflationsbremse“

Langfristig müssen wir auch in Kliniken alle Potentiale nutzen, um Ressourcen zu sparen und Energie zu gewinnen. Mit der Novellierung unseres sächsischen Krankenhausgesetzes müssen wir für eine gute strukturelle Ausrichtung unserer sächsischen Krankenhäuser sorgen und dabei die stärkere Ambulantisierung der Krankenversorgung mitdenken. Bei der Förderung von Bauvorhaben muss die energetische Sanierung Berücksichtigung finden.


Zum Hintergrund:

Inflation und Energiekrise: Grüne stellen Plan für Kliniken und Pflegeheime vor

Mit einem „Vier-Punkte-Krisenplan“ wollen führende Gesundheitspolitiker der Grünen-Bundestagsfraktion die stationäre Versorgung in Deutschland sichern. Als Sofortmaßnahme schlagen sie einen vom Bund finanzierten und zunächst auf ein halbes Jahr begrenzten „Energiekostenschutzschirm“ vor. Darüber sollen Mehrkosten, „die sich aus entsprechenden Vertragskonditionen mit den Energieunternehmen im Vergleich zu den Vorjahren ergeben“ kompensiert werden. Daneben sollen Bund und Länder durch eine „Inflationskostenbremse“ jeweils zur Hälfte rückwirkend ab Juli für zunächst neun Monate weitere Sachkostensteigerungen ausgleichen. Sie soll auch Pflegebedürftige vor zusätzlichen Belastungen schützen, da insbesondere Pflegeheime „im Normalfall die Kosten für Unterkunft und Verpflegung“ weitergäben.

„Neben den Inflationseffekten sind insbesondere die zunehmenden Energiekosten sowie damit direkt einhergehende, umfassende Sachkostensteigerungen verantwortlich“, dass Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen vor „erheblichen existenzgefährdenden Herausforderungen“ stünden, heißt es in dem Papier. Hinzu komme ein „ausgeprägter Fachkräftemangel“ sowie ein pandemiebedingter Rückgang der Krankenhausfallzahlen von bis zu 20 Prozent. „Die wirtschaftliche Situation in vielen deutschen Kliniken und Pflegeeinrichtungen spitzt sich zurzeit dramatisch zu“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, im „Spiegel“.

Mittel- und langfristig sollen nach den Plänen der Grünen „dringende Strukturreformen“ und die „energetische Sanierung stationärer Kranken- und Pflegeeinrichtungen“ vorangetrieben werden. Dazu zählten eine „stärkere Ambulantisierung der Krankenversorgung“ und „erforderliche Neuregelungen zur Sicherstellung einer guten pflegerischen Versorgung“. Konkrete Maßnahmen nennt das Papier an dieser Stelle nicht. Investitionen in die Energieeffizienz von Gesundheitseinrichtungen sollen nach Vorstellung der Grünen über einen aus Bundes- und Landesmitteln gespeisten Klimaschutzfonds finanziert werden.

Um auf die schwierige Lage aufmerksam zu machen, startete die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) bereits vor zwei Wochen die bundesweite Kampagne „Alarmstufe Rot“. In einer Petition fordert die DKG die Bundesregierung auf, „dringend einen Inflationsausgleich auf den Weg“ zu bringen. Ohne Hilfen drohe ein „kalter Strukturwandel“ durch Personalabbau, die Schließung von Stationen oder die Insolvenz ganzer Kliniken. Die Kampagne läuft noch bis Ende September.

› Dahmen im Spiegel € 

› DKG-Aktion „Alarmstufe rot“