Mit dem heute im Sächsischen Landtag beschlossenen Antrag „Potentiale für den Abbau von Bürokratielasten in Gesundheits- und Pflegeberufen erkennen“ der Fraktionen CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD wird das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt dazu aufgefordert, den bisherigen Erfolg der Entbürokratisierung in der Pflege in Sachsen zu evaluieren. Dadurch soll ein umfassender Überblick über die Wirkung bisheriger Maßnahmen entstehen.
Schon seit Jahren fordern Pflegekräfte weniger Bürokratie und mehr Zeit für die Menschen, die sie pflegen. Auch der 2019 veröffentlichte Bericht der Pflege-Enquete-Kommission im Freistaat Sachsen empfiehlt deutliche Schritte in diese Richtung. Die Bundesregierung hat mit der Einführung des Strukturmodells zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation die Grundlage für eine vereinfachte, schnellere Pflegedokumentation geschaffen. Darauf müssen wir in Sachsen jetzt aufbauen.
Deshalb müssen wir die Situation in Sachsen nun unter die Lupe nehmen. Denn nur wenn wir wissen, wie viele Pflegeeinrichtungen das neue System aktuell nutzen und was die Gründe dafür sind, dass manche Einrichtungen diesen Schritt noch nicht gegangen sind, können wir weitere Maßnahmen treffen, um die Pflegekräfte in Sachsen langfristig von überflüssigen bürokratischen Aufgaben zu entlasten. Außerdem wollen wir herausfinden, welche zusätzlichen IT-Systeme die Pflegekräfte darüber hinaus entlasten können. Sachsen muss auch in der Pflege die Chancen der Digitalisierung erkennen und nutzen!
Wir sollten auch aus den Erfahrungen der Corona-Krise lernen und eine neue Balance zwischen Regeln und Freiheiten in der Pflege finden. Die Evaluation der Maßnahmen wird uns dabei helfen, herauszufinden, welche Schritte der Entbürokratisierung sich bewährt haben und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt.