Im April gab es so viele Terminanfragen, dass es diesmal sogar zwei Mittelsachsentage gibt. Das finde ich super.
Ich war in der Region rund um Rochlitz unterwegs. Genauer gesagt in einer Pflegeeinrichtung für Senior:innen mit dem Schwerpunkt auf Sehbehinderung bzw. Sehbeeinträchtigung und danach im Jugendhaus in Rochlitz.
Auf den Ersten Blick ist das Senior:innenheim Schlossblick eine ganz normale Pflegeinrichtung. Auf den zweiten Blick erkennt man doch recht schnell, dass hier unter anderem auch Senior:innen mit Sehbeeinträchtigung bis hin zur völligen Erblindung leben. Für das Personal bedeutet das im Alltag noch mehr Rücksicht zu nehmen. Einfach mal einen Eimer im Weg stehen lassen wird da schnell gefährlich. Auch beim aufräumen der Zimmer muss alles wieder an seinen Platz zurück.
Neben der Einrichtungsleiterin waren auch Vertreter der Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V. mit vor Ort. Die brennenden Themen sind hier ähnlich wie in vielen anderen Einrichtungen auch – Fachkräftegewinnung, Ehrenamtsförderung, Auslastungsquoten…
Ich hatte auch die Gelegenheit mich mit zwei Bewohner:innen zu unterhalten. Die steigenden Pflegekosten sind eine große Belastung für alle das war deutlich zu spüren. Und immer weniger Arbeiter:innen versorgen immer mehr Senior:innen. Wir waren uns schnell einig, dass es hier dringend einen Wechsel hin zu einem Modell braucht, in das alle einzahlen und aus dem alle Leistungen gespeist werden können.
KI hält auch hier im Alltag Einzug. Beeindruckt hat mich der ehemalige Leiter, des Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e. V., der jetzt selbst Bewohner der Einrichtung ist. Er ließ sich gerade die Tageszeitung vom PC vorlesen. Als er mit seinem Handy ein Foto von mir machte, erklärte ihm dieses ganz genau was auf dem Bild zu sehen ist. Das klappt auch super mit Bildern, die Ihm z.B. Verwandte und Freund:innen schicken.
Bei Station zwei an diesem Tag ging es quasi 60-80 Jahre Rückwärts auf der „Altersleiter“. Ich war im Jugendladen in Rochlitz. Neben dem Club in Burgstädt gehört auch der dieser zum Muldentaler Jugendhäuser e.V. Vor Ort traf ich mich mit der Geschäftstellenleiterin und dem Jugendarbeiter. Hier in Rochlitz ist die Anbindung an die Stadtverwaltung hervorragend und der Jugendladen wird strukturell super unterstützt. Wir sprachen über Förderung, Demokratie, Projekte wie die „Spurensuche“ und Jugendstrukturen in Rochlitz und Burgstädt. Ganz ehrlich, da möchte mensch direkt nochmal jugendlich sein.