Mein zweiter Mittelsachsentag hat mich in die Region Freiberg geführt – ein Tag mit vielen spannenden Begegnungen. Das „Hausaufgabenheft“ für meine politische Arbeit ist gut gefüllt. Aber der Reihe nach:
Station 1:
Auch wenn es nicht unbedingt mein Kernthema ist, habe ich meinen Mittelsachsentag sehr gern bei einem Bio-Landwirt im Landkreis begonnen. Knapp 100 Hektar Land gehören hier zum Hof. Aber keineswegs ist in Großschirma alles für die „klassische“ Landwirtschaft, also Anbau oder Tierhaltung reserviert. Das Thema Artenschutz für Flora und Fauna hat hier einen sehr großen Stellenwert. Es war sehr spannend zu erleben, wie Landwirtschaft UND Naturschutz Hand in Hand gehen können. Das beginnt bei seltenen Wiesenblumen- und Kräutern, geht über die Speicherung von Wasser im Gelände bis hin zum Thema Hochwasserschutz für die umliegenden Flächen. Es gibt viele Hebel, die umgelegt werden wollen (oder müssen), Bürokratie muss sicher auch abgebaut werden und Prozesse hinterfagt werden aber mit einem gesunden Blick auf das Große und Ganze lassen sich viele der hier erlebten Ansätze auch größer skalieren. Das macht Mut!
Station 2:
Jetzt ging es direkt nach Freiberg. Im Pi-Haus habe ich mich mit Vertreter:innen der Projekte „Rückenwind fürs Leben“ und der mobilen Jugendberufsagentur getroffen. Beide Projekte richten sich an junge Menschen. Die mobile Jugendberufsagentur (aktuell noch ein Pilotprojekt) unterstützt Heranwachsende beim Übergang von Schule in die Berufswelt. Das Projekt „Rückenwind fürs Leben“ ist in erster Linie ein Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene, die an der Schwelle zur Selbstständigkeit stehen und einen besonderen Unterstützungsbedarf haben. In beiden Projekten sind es oft herausfordernde Biografien, die die Jugendlichen im Gepäck haben. Ich bin sehr froh, dass es Angebote wie diese in Mittelsachsen gibt und werde die Arbeit weiter verfolgen.
Station 3:
Der letzte Halt des Tages war ein Besuch bei der AWO Freiberg. Die Kolleginnen vor Ort haben bis Ende letzten Jahres noch das Projekt jung.vielfältig.engagiert begleitet und dort Heranwachsende dabei unterstützt, eigene Ideen und Projekte auf die Beine zu stellen – Kinder- und Jugendbeteiligung at it’s best.
Zwei weitere spannende Themen drehen sich um generationsübergreifende Konzepte: Hier treffen sich Senior:innen aus der Tagespflege regelmäßig mit Jugendlichen einer Freiberger Oberschule. Gemeinsam spielen, basteln oder auch mal spannenden Geschichten aus dem Leben lauschen steht hier auf der Tagesordnung. Das Angebot wird von den Schüler:innen gut angenommen und ist bei Jungen und Mädchen gleichermaßen beliebt. Hier ist natürlich noch viel Potetial in alle Richtungen.
Die Pause zwischen den Terminen habe ich genutzt, um Postkarten für unsere geplante Veranstaltung „Solche Leute gibt#s hier nicht?! – Queer im ländlichen Sachsen“ zu verteilen.
P.S. Wenn Ihnen ein Verein, eine Instituion oder Unternehmen bekannt ist, wo ich unbedingt mal vorbeischauen muss, melden Sie sich am besten direkt in meinem Büro über chemnitz@markusscholz.de .